Hochformat

Wenn man sich mit der Fotografie beschäftigt, dann stellt man fest, dass man seine Kamera nicht nur horizontal halten kann, sondern auch vertikal.
Das ist eine der großen Erkenntnisse in der Fotografie. Ein sehr großer Teil der Fotos wird im sogenannten Landschaftsformat gemacht. Also das Foto eher breit als hoch.
Seine Fähigkeiten steigern und das ewig langweilige und allseits bekannte einfach umgehen!
Um dies zu erreichen, aufteilung





sollte die Kamera für längere Zeit im Hochformat genutzt werden. Und zwar ausschliesslich. Sagen wir die kompletten nächsten zwei  Wochen wird so fotografiert. Die große Herausforderung dabei wird sein, dass das eigentliche Motiv richtig positioniert wird. Der restliche Teil des Fotos sollte nicht langweilig werden. In aller Regel wird sich das Hauptmotiv entweder im oberen oder unteren Drittel befinden. Es bleiben somit ganze 2/3 des Fotos, die gut überlegt sein wollen. Fast das ganze Foto muss also relativ langweilig sein, bezogen auf das Hauptmotiv, so dass der größte Bereich den Blick zum Hauptmotiv leitet, statt selbst zum Hauptmotiv zu werden.
 
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Jedoch gibt es auch hier wieder eine andere Herangehensweise. Das eigentliche Motive, welches sich in diesem Beispiel im unteren Bildbereich befindet, kann das gesamte Foto eröffnen. Das bedeutet, dass der erste Blick des Betrachters zu aller erst auf dem Hauptmotiv kleben bleibt und erst dann durch das ganze Foto wandert. Dies hat den Vorteil, dass wenn es geschickt ausgeführt wird, der erste direkt bei Motive landet. Erst nach einer kurzen Realisierungsphase wird der Rest des Fotos erkundet und festgestellt, dass noch mehr Informationen im Foto vorhanden sind.
 
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Was wir zuvor bei der Fotografie im Landschaftsformat beachtet haben, kann genauso im Hochformat umgesetzt werden. Es müssen schliesslich nicht nur die vertikale Einteilung beachtet werden, sondern man kann es auch in der Horizontalen machen. Das nebenstehende Foto zeigt dies Deutlich. Das Foto ist vertikal durch den Boden, die Landschaft im Hintergrund und den Himmel in drei Teile aufgeteilt worden. Von Rechts nach Links wird das Foto in 1/3 Bäume und 2/3 Himmel aufgeteilt. Das Foto erhält so eine geschickte Umrahmung des Farbintensiveren Teils, in diesem Fall der Himmel und die Landschaft, und macht das gesamte Foto so sehr harmonisch.
Welcher Bereich im Foto wie stark betont werden soll, ist abhängig vom den Fragen, die ein Motiv ausmachen.

  • Welches Motiv soll dargestellt werden? (Person, Tier, Blume, Baum, Berg, Gebäude, …)
  • Wie kann ich das Auge des Betrachters führen? (Farbverlauf, Helligkeitsverlauf, Fluchtlinien, …)
  • Wohin setze ich mein Hauptmotiv? (Oberes oder unteres Drittel)
    • Wo habe ich mehr Struktur (Obere oder untere 2/3)
      • Wolken im Himmel? (ja/nein)
      • Struktur im Wasser? (ja/nein)
      • Gibt es Bereiche die langweilig sind?





Probiert es aus, Ihr werdet sehen, dass Euch diese Thematik anfangs durchaus in die Verzweiflung bringen wird, weil die Fotos auf einmal nicht mehr so sind, wie Ihr es gewohnt seit. Doch hinterher seht Ihr die Fotografie wieder mit ganz anderen Augen. Ihr entwickelt so ein besseres Gefühl dafür, wo das Hauptmotiv platziert werden soll und wie der Blick in einem Foto geführt werden kann.
Aus diesem Grund empfehle ich Euch die Kamera für mindestens zwei Wochen nur im Hochformat einzusetzen. Ich wünsche viel Spaß und freue mich über Eure Ergebnisse!
Gruß
Bernd