Der Goldene Schnitt ist eine der wohl bekanntesten Bildeinteilungsmöglichkeiten.
Trotz seiner namentlichen Bekanntheit wird er fälschlicherweise mit der Drittelregel gleichgesetzt.
Während die Drittelregel, das Bild in drei exakt gleich breite Spalten und Zeilen teilt, ist dies beim Goldenen Schnitt mathematisch anders.
Die Einteilung des Fotos wird mit folgender Formel beschrieben:
Aus dieser Formel ergibt sich eine prozentuelle Gewichtung von a mit etwa 61.8% zu b mit 38.2 %. Mit diesem Ergebnis wird auch deutlich, wieso der Goldene Schnitt nicht direkt vergleichbar ist mit der Drittelregel.
Wie dies auf ein Foto projeziert ausschauen würde, zeige ich in der folgenden Abbildung.
Was bewirkt nun der goldene Schnitt?
Der Goldene Schnitt, wie im Übrigen auch die Drittelregel, soll dafür sorgen, dass der Bildaufbau nicht zu statisch und langweilig wirkt.
Wenn ein Motiv direkt in der Bildmitte sitzt, dann wirkt das Bild einfach und durchaus ein wenig beklemmend.
Wird das Motiv hingegen in den Goldenen Schnitt gesetzt, dann wird das Bild geöffnet und wirkt deutlich ruhiger und harmonischer.
Zu dem lässt sich die Tiefenwirkung steigern und Motive, die eine bestimmte Blickrichtung suggerieren, lassen sich besser in Szene setzen, vorausgesetzt, das Motiv wird an der richtigen Stelle platziert. Angenommen das Eichhörnchen würde in diesem Beispiel auf der linken Seite platziert werden, würde das Foto befremdlich wirken, da der Blick des Hörnchens gefühlt in die falsche Richtung führen würde. Dies gilt nicht nur für Blickrichtungen, sondern im gleichem Maße auch für Fluchtpunkte, Fahrt- und Laufrichtungen, sowie Helligkeits- und Farbverläufe.
Wie Ihr seht ist der Goldene Schnitt ein sehr hilfreiches Stilmittel, um einem Foto mehr Tiefe, Story und Wirkung zu verleihen.