Korrekt belichtete Fotos sind das A und O in der Fotografie.
- Was ist eine korrekte Belichtung?
- Wie belichtet eine Kamera?
- Wo liegen die Grenzen der Automatik?
- Wie kann manuell ingegriffen werden?
Unter einer korrekten Belichtung, versteht man, dass ein Bild weder unter- noch überbelichtet ist.
Unterbelichtet bedeutet sehr viel Schwarz im Foto und ein insgesamt zu dunkles Erscheinungsbild. Überbelichtet bedeutet somit, dass sehr viel Weiss im Foto vorhanden ist und das Erscheinungsbild unnatürlich hell erscheint.
Kurz gesagt Werte dazwischen liegen im richtigen Bereich. Dies gilt jedoch nur für die Theorie.
In der Praxis können Fotos, welche nur aus Lichtsilouetten arbeiten sehr ansprechend sein. Worum es hier geht, sind die alltäglichen Fotos, die durch die Kamera erstellt wurden. Doch bevor ich darauf eingehen möchte, wie man in die Belichtung eingreifen kann.
Schauen wir uns an, wie die Kamera vorgeht ein Foto richtig zu belichten.
Im Prinzip habe ich es oben schon angesprochen. Die Werte zwischen über- und unterbelichtet, sind im korrekten Bereich. Dies ist sehr pauschal ausgedrückt. Aus diesem Grund reduzieren wir diese Aussage jetzt nur auf ein einziges Sensorpixel. Dieser zeichnet nur einen einzigen Wert auf, steht jedoch symbolisch für den gesamten Bildsensor. Dies gilt im Übrigen auch für normale Filmkameras, dass jedoch nur so nebenbei.
Wenn wir uns diesen einen Pixel anschauen, dann kann dieser Licht zwischen 100% Schwarz und 100% Weiss aufzeichnen. Die Technik hinter der Belichtungsmessung ist so ausgelegt, dass sie das Bild so belichtet dass exakt ein Wert zwischen 100% Schwarz und 100% Weiss eingestellt wird. Die Kamera errechnet also die Belichtungszeit, die erforderlich ist 50% Schwarz und 50% Weiss aufzuzeichnen. Dieser Wert wird als Neutralgrau, oder 50% Grau, bezeichnet.
Ausgehend von diesem einen Pixel bezogen auf den gesamten Bildsensor, versucht also jeder einzelne Sensor auf Neutralgrau zu belichten. Abhängig von der Art der Belichtung, bezieht sich die Kameratechnik entweder auf die gesamte Sensorfläche oder einzelne Pixel.
Die korrekte Belichtung für einen einzelnen Pixel ist relativ einfach. Wenn z.B. 5 Sekunden benötigt werden um auf 50% Schwarz und Weiss zu kommen, dann belichtet die Kamera 5 Sekunden.
Bezogen auf den gesamten Sensor, wird entsprechend ein Durchschnittswert ermittel, der dafür sorgt, dass das gesamte Bild optimal belichtet wurde.
Der Automatik sind jedoch bestimmte Grenzen gesetzt.
Angenommen man fotografiert eine Winterlandschaft. Überall im Foto ist praktisch 100% Weiß zu sehen. Wir als Fotograf wissen, dass Schnee weiß ist. Die Kamera hat jedoch keine Ahnung davon, dass das was sie vor sich hat Schnee ist. Für die Kamera ist dies irgendetwas, dass korrekt belichtet werden muss. Wie wir oben gelernt haben bedeutet korrekt belichtet Neutralgrau. Dies ist auch der Grund warum Fotos im Winter, die nicht korrigiert wurden Grau fotografiert werden. Weiss ist also nicht gleich Weiß.
Der geliche Effekt tritt auf, wenn im Gegenlicht fotografiert wird. Die Kamera registriert eine starke Lichtquelle und regelt entsprechend nach. Motive im Vordergrund werden dadurch zu dunkel abgelichtet. Dies liegt ebenfalls an der Kameraautomatik, die nicht weiss, was sich vor ihr befindet. Sie sieht nur Lichter und passt die Belichtungszeit entsprechend der Lichtquellen an. Ob dies nun ein dunkler Wald, eine Lampe oder die Sonne ist, dass erkennt die Kamera nicht.
Wie kann in die Belichtung eingegriffen werden?
Dies ist eine schöne Frage, ganz einfach deswegen, weil sie so essentiell in der Fotografie ist.
Fotos, die nur mit der Automatik erstellt wurden, sind bei modernen Kameras in den meisten Fällen richtig belichtet.
Jedoch gibt es, wie ich oben aufgezeigt habe, Situationen, die die Technik an ihre Grenzen bringt und zeigt, dass korrekt belichtete Automatikfotos eher zufällig entstanden sind.
Das gute an Kameras, welche es zulassen, dass in die Belichtung eingegriffen werden kann ist, dass die Person, die den Auslöser drückt, nun zum Künstler also Fotografen wird.
Es gibt mehrere Möglichkeiten in die Belichtung einzugreifen.
Auf der einen Seite kann im manuellen Modus fotografiert werden. Hier hat man die Möglichkeit die Blende, Belichtungszeit und den ISO-Wert so zu verändern, dass die Bereiche, welche korrekt belichtet sein sollen, entsprechend abgelichtet werden können.
Will man auf bestimmte Automatiken nicht verzichten kann im P-, A- und S-Modus die Belichtungskorrektur aktiviert werden und entsprechen nach oben oder unten korrigiert werden. Im Gegenlichtbeispiel wird die Belichtungskorrektur angehoben, dies gilt auch bei der Schneefotografie.
Wird an einem sehr hellen Tag fotografiert und auf den Vordergrund belichtet, dann kann es durchaus erforderlich sein, dass die Belichtungskorrektur heruntergedreht werden muss, damit der Himmel nicht überbelichtet wird.
In den Fällen, dass der dunkle Vordergrund gegen einen hellen Hintergrund fotografiert werden muss, ist der Einsatz eines Blitzes bzw. einer zusätzlichen Lichtquelle meist nicht vermeidbar.
Wie stark die Korrektur erforderlich ist, ist davon abhängig wie stark die Bereiche über- bzw. unterbelichtet sind.