Im Folgenden möchte ich Euch zeigen, wie entscheidend es ist die richtige Perspektive und den passenden Standort für das Fotografieren zu wählen.
Dieser Artikel handelt nicht von der technischen Umsetzung, auch wenn ich diese mit ansprechen werde. Ich möchte Euch zeigen, was es ausmacht, wenn Ihr innerhalb eines kleinen Areals aus unterschiedlichen Winkeln, Bodendistanzen und Blickrichtungen fotografiert.
Das hier gezeigte Beispiel zeigt einen Platz am Neckar wo sich das Kunstwerk „Landungsbrücke“ befindet. Dieser Platz hat eine Fläche von rund 30 auf 40 m. Bereits auf einer solch kleinen Fläche können sehr viele Fotos erstellt werden, wo jedes seinen eigenen Charakter besitzt. Ich gehe rein auf die Perspektiven aus, die Möglichkeiten, welche im Detail (z.B. Makro. oder Telefotografie) fotografiert werden können, sind selbst auf noch kleineren Flächen praktisch unendlich.
Fotografiert habe ich mit einem Weitwinkel-Objektiv mit einem Brennweitenbereich zwischen 10 bis 24 mm.
Die Perspektive macht das Bild
Dies ist das Kunstwerk „Landebrücke“ am Neckar, auf der Gemarkung Fellbach. Ich habe es mit 10 mm fotografiert, da es ansonsten nicht Formatfüllent fotografierbar gewesen wäre.
Bereits der perspektivische Wechsel direkt vom Fuße des Kunstwerks sorgt für eine ganz andere Bildwirkung.
Es geht auch der Blick direkt vom Kunstwerk aus über den Neckar und schon ist wieder ein neues Foto im Kasten. Auch diesen Bild wurde mit einer Brennweite von 10 mm fotografiert.
Ein Blickrichtungswechsel in die andere Richtung sorgt erneut für ein neues Foto.
Eine Brennweitenänderung, von 10 auf 24 mm, lässt das Bild weniger tief wirken. Die Objekte wirken deutliche näher zusammenliegend.
Wieder ein Blickrichtungswechsel und dieses Mal mit mehr Boden, sorgt dafür, dass das Auge des Betrachters auf die Elemente im Vordergrund gelenkt wird..
Diese Elemente erzeugen, durch Detailaufnahmen also heranzoomen, ein völlig eigenständiges Foto.
Der Perspektivwechsel von Draufsicht zu näher am Boden, bewirkt eine deutliche Steigerung der Bildtiefe, welche auf Grund der sich bildenen Linien verstärkt wird.
Werden „fremde“ Elemente wie diese Schiff eingebaut, erwählt das Bild von einer ganz anderen Geschichte. Woe es zuvor nur um das Wasser, den Schirnstein und die Wolken ging. Handelt das Foto nun von der Schifffahrt auf dem Neckar.
Ein Blick in die andere Richtung und die perspektivische Verzeichnung am Heck des Botes sorgen für eine dynamische Szenerie, die zum einen Bewegung und und Weite vermittelt.
Langzeitbelichtungen mittels ND-Filter, erzeugen ruhige und harmonische Fotos, die zum Verweilen einladen.
Dies gilt natürlich auch für alle anderen Blickrichtungen, wo Wasser im Spiel ist.
Blickwinkel aus der Froschperspektive, also aus direkter Bodennähe, bringen noch mehr Tiefe in ein Bild. Dies ist vor Allem dann sinnvoll, wenn der Boden interessantere Strukturen bietet, als aus der „Draufsicht“
Auch hier bringt die Brenweitenänderung neue Bilder hervor.
Der Blick vom Fuße unter das Kunstwerk erzeugen, auf Grund der Fluchten, eine starke Tiefenwirkung. Hier ist gut erkennbar, die Linien im Bild für Tiefe sorgen.
Der Blick vom Ufer aus auf das Kunstwerk bewirkt, dass der Vordergrund riesig und weit erscheint und das eigentliche Motiv klein und winzig. Dies ist der kleinen Brennweite zu verdanken, die die Abstände zwischen den einzelnen Elementen Streckt. Lange Brennweite stauchen die Perspektiven hingegen.
Auch sehr gut geeignet und für die meisten Fotos empfehlenswert sind unbewequeme Perspektiven direkt vom Boden aus. Wieso ist unbequem am Besten? Ganz einfach, weil die meisten, diese gar nicht erst wählen. Somit ist gewährleistet, dass das eigene Foto sich deutlich von den anderen abhebt.
Vorhandene Elemte sollten immer eingebaut werden und zwar so, dass vor Allem bei Landschaftsbildern, immer eine große Tiefe vermittelt wird. Dies ist aus der Schrägdraufsicht am ehesten zu realisieren.
Aus Bodennähe konstruiert der Fotograf dadurch eher eine Mauer, als eine Leitlinie.
Jedoch können schräg hintereinander angeordnete Elemtente, aus der Richtigen Perspektive ebenfalls für eine gewisse Tiefe sorgen.
Jedoch ist die leicht erhöhe Ausgangsposition der Kamera wesentlich besser geeignet.
Direkt unter Objekten, muss auf Symmetrie geachtet werden, da die Fotos ansonsten sehr unruhig wirken. Symmetrien sorgen auch für ein entspanntes und erholsamen und weniger nervös machendes betrachten des Fotos. Dies gilt vor allem für sehr starke und gerade Linie, welche sicht auf Grund des Kontrasts deutlich vom Rest abheben.
Auch die Aufteilung des Fotos in zwei gleichgroße Hälften kann für eine ruhige Symmetrie sorgen.
Optimal ist, wenn das Bild in vier gleiche Viertel aufgeteilt werden kann und praktisch jedes Viertel ein eigenständiges Foto ergeben könnte.
Beim Einbau von vielen verschiedenen Elementen empfiehlt es sich, wenn ein großer Bereich des Fotos hingegen, zwar ebenfalls stark, jedoch von der gleichen Art strukturiert ist. Wie hier der untere Bereich mit den Elementen Schiff, Baum, Weg, Steg und die Steine, im Kontrast zum Himmel, der zwar stark strukturierit, jedoch einheitlich ist.
Wie Ihr sehen könnt ist es sehr leicht möglich auf einer sehr kleinen Fläche Unmengen von völlig unabhängigen und unterschiedlichen Fotos anzufertigen. Jedes Bild hat seinen persönlichen Charakter, obwohl diese auf nicht einmal 100 Quadratmeter erstellt wurden.