Bildbearbeitung

An sich sollte sich diese Frage gar nicht erst stellen. Nicht weil ich der Überzeugung bin, dass Bildbearbeitung unbedingt sein muss.
Sondern schlicht deswegen, weil es darauf ankommt was man letztlich am Ende mit dem Foto ausdrücken möchte.
Viele „Profis“ sagen, dass sie jedes Foto manipulieren bevor sie es veröffentlichen. Ob dies nun auch zu Eurer Philosophie werden soll ist die persönliche Entscheidung. Lasst Euch durch solche Aussagen nicht aus Eurem Konzept bringen. Tipps zu Euren Fotos können Euch allerdings weiterbringen, also überbewerte verschiedene Aussagen nicht all zu sehr.
Es kommt immer auf das Motiv an. 
Jeder Fotograf erinnert sich sicher an seine Anfänge. Bei den ersten Fotos hat man sich an sich keine großen Gedanken gemacht. Es galt etwas festzuhalten, dass einem gefallen hat. Irgendwann kommt jeder an einen Punkt wo er darüber nachdenkt, wie das Motiv dargestellt werden soll. Wurde zu Beginn einfach nur auf den Auslöser gedrückt, gehen nun die Gedanken durch den Kopf wo sich das Hauptmotiv befinden soll und wie der Vorder- und Hintergrund gestaltet sein soll. Eventuell hat man schon vom Goldenenschnitt gehört und wendet diesen schliesslich an.
Je länger eine Kamera genutzt wird, um so mehr wird man sich mit dem Thema auseinander setzen und umso deutlicher werden die eigentlichen Schwächen dieses Werkzeugs.
Ein Beispiel, wir stehen vor einem interessanten Gebäude und im Hintergrund geht die Sonne unter. Auf dem gemachten Foto stellen wir später fest, dass das Gebäude zu erkennen ist, der Sonnenuntergang aber total blass ist oder das Gebäude ist komplett unterbelichtet und der Sonnenuntergang ist in Ordnung. Spätestens bei solchen Fotos kommen Gedanken aus, wie man dieses Problem beheben kann.
Mittels Kamera internen Optionen kan so etwas zwar korrigiert werden, ist in den meisten Fällen allerdings nicht annähernd so perfekt, als würde man es am Computer per Hand korrigieren.
Es liegt leider in der Natur einer Kamera, dass sie nur einen beschränken Dynamikumfang besitzt. Anders als das menschliche Auge, dass den gesamten dynamischen Umfang erfassen kann, konzentriert sich eine Kamera nur auf einen bestimmten Bereich.
Um dies Problematik zu umgehen muss man sich ein Bildbearbeitungsprogramm zu legen.
Ebenfalls unumgänglich wird ein Bearbeitungsprogramm, wenn man Fotos im RAW-Format fotografiert.
Wenn man sich jetzt die Frage stellt, welches Programm soll ich mir zulegen. Dann ist dies eine berechtigte Frage. Denn es gibt eine solche Flut an Programmen auf dem Markt, dass man bei längerem Suchen gar nicht mehr weiß was man will. Letztlich kann jedes Programm mehr oder weniger das Gleiche. Der Knackpunkt ist hier nur wie gut ein Programm die Aufgaben erledigt.
Wenn Geld eine Roll spielt gibt es kostenlose Programme. Persönlich habe ich verschiedene ausprobiert, war mit den Ergebnissen jedoch nicht wirklich zufrieden.
Wirklich besser hat mir dann schon Aperture von Apple gefallen. Doch dieses ist mir persönlich dann schon an gewissen Grenzen gekommen, als es um Verlaufsfilter ging, die sehr hilfreich sein können.
Aus diesem Grund bin ich am Ende bei Lightroom und nun bei Photoshop gelandet bin.
Der Ja-Aspekt
Bilder sollten bearbeitet werden, damit deren Wirkung noch gesteigert wird. Ausserdem kann der Fotograf so, seine Ideen noch stärker einfliessen lassen.
Der Nein-Aspekt
Die Verfalschung und Verbreitung von Unwahrheiten sollten in der Bildbearbeitung tabu sein. Leider ist es in der Werbebranche und in den Nachrichten mittlerweile Gang und Gebe, dass der Betrachter durch falsche Tatsache in die Irre geführt wird. Dies ist die unterste Schublade in der Bildbearbeitung hat meiner Meinung nach nichts mit richtiger Bearbeitung zu tun. Im satirischen Aspekt kann jedoch alles mit Fotos angestellt werden, was einem einfällt.
Um jetzt auf die Ausgangsfrage zurückzukommen. Es zählt meist nicht, ob ein Foto bearbeitet wurde oder nicht. Viel mehr zählt, dass ein Foto gemacht wurde. Besser ist es natürlich wenn man sich zuvor über die Bildgestaltung Gedanken gemacht hat. Sobald diese Gedanken durch den Kopf schwirren werden früher oder später auch Ideen entstehen die ein Programm unerlässlich machen.
Die Fotos aus meiner Sony A77 sind alle bearbeitet, da ich in RAW fotografiere. Dafür sind nur etwa die Hälfte der Fotos, die ich mit meinem Sony Xperia Z1 mache, bearbeitet. Es kommt aber auch immer auf das Motiv an und weniger auf die Sättigung oder Dynamik. Natürlich ist sowas toll, denn das bringt viele Foto noch besser rüber. Aber es ist kein Muss.