Langzeitbelichtung

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Langzeitbelichtungen bieten sehr viel kreative Freiheit.

Unter einer Langzeitbelichtung versteht man, dass über längere Zeit öffnen des Verschlusses, so dass über einen bestimmten Zeitraum Licht permanent auf den Sensor fallen kann.
Langzeitbelichtungen sind erforderlich, wenn wenig Umgebungslicht vorhanden und nur durch langes Belichten des Sensors eine korrekte Belichtung möglich ist. Mittels Langzeitbelichtung kann Bewegung, bzw. Dynamik, in ein Bild eingebaut werden. Sich bewegende Motive bekommen einen „Wischeffekt“, welcher dadurch entsteht, dass das Motiv, während es sich durch das Bild bewegt, für einen bestimmte Zeit aufgezeichnet wird. Das Motiv wird also nicht eingefrohren, es bewegt sich regelrecht. Wird entsprechend lang belichtet, kann mit dieser Art der Fotografie die Nacht zum Tag gemacht werden kann.

Als Einstellung werden folgende Werte verwendet.

  1. ISO 100-200 (Bei Sternenfotografie durchaus auch ISO 3200)
  2. Blende 2.8 bis 8 (Bei Sternenfotografie Offenblende)
  3. Streulicht- bzw. Gegenlichtblende (wenn z.B. Strassenlampen stören)
  4. Belichtungszeit meist mehr als 5 Sekunden, oft 20 oder 30 Sekunden. BULB Modus.
  5. Stativ
  6. Kabelauslöser oder Fernbedinung
  7. Objektiv; je lichtstärker umso besser
  8. ND-Filter für die Fotografie am Tag, je nach Lichtsituation die Filterstärke wählen.
  9. Verwacklungsschutz deaktivieren
  10. RAW, dies ist sehr wichtig, da nur so noch mehr aus dem Foto geholt werden kann.
  11. M-Modus ist optimal, funktioniert jedoch auch mit dem S-Modus, hier jedoch meist kein BULB möglich.
  12. Manueller Fokus

Kamera einstellen:

Bei Langzeitbelichtungen kommt man um den Einsatz eines Stativs nicht herum. Es ist unmöglich Belichtungszeiten von 5 Sekunden verwacklungsfrei aus der Hand zu fotografieren. Alleine schon der Pulsschlag, und sei er noch so schwach, sorgt für Verwacklungen. Vergesst nicht Euren Verwacklungsschutz zu deaktivieren. Bei Sony geht es über das Menü, bei Canon und Nikon gibt es einen Schalter am Objektiv. Falls Ihr nicht wisst, wie es geht, schaut in Eure Bedienungsanleitung.
Stellt das Stativ auf festen Untergrund, um Verwacklungen zu vermeiden. Habt Ihr gerade kein Stativ zur Hand, dann geht auch eine stabile Unterlage, wie Mauern, Bücherstapel, Autodach, Bohnensäckchen, Boden, Briefkasten, irgendein Pfeiler oder was Ihr gerade findet.
Sobald die Kamera positioniert ist, werden die gewünschten Einstellungen vorgenommen. Optimal wird im M-Modus fotografiert. Bei Langzeitbelichtungen erfolgt die Fokussierung meist bei Einstellungn unendlich, der Fokus sollte somit auch nicht auf Auto stehen, das verzögert das Auslösen ansonsten extrem. Und kann zu unscharfen Motiven führen.
Jetzt steht die Kamera schon einmal stabil und bereit für das Foto. Doch eines haben wir vergessen. Das Auslösen kann auch zu Verwacklungen führen, bei dunklen Motiven, die erst sichtbar werden, wenn die Kamera lange belichtet, ist dies nicht so dramatisch und fast immer zu vernachlässigen. Anders schaut es aus, wenn Lichtquellen im Spiel sind. Hier sort bereits der kleinste Wackler für hässliche Bereiche. Also die Kamera entweder mittels Selbstauslöser oder Fernauslöser ansteuern. Wird mit einer Fernbedienung gearbeitet, ist die Kamera fast gänzlich von äusseren Einflüssen geschützt. Wird der Selbstauslöser genutzt reicht die 2-Sekunden Modus aus.
Wie lange belichtet wird hängt vom Motiv, der Lichtsituation und ob ein ND-Filter eingesetzt wird ab.

Bild gestalten:

Bei der Bildgestaltung kommt es wie bei vielen Motiven darauf an, was fotografiert werden soll. Das Hauptmotiv stellt im Foto entweder die Lichtquelle oder der Bewegungsablauf dar.
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Mit Hilfe der Langzeitbelichtung kann der Weg von Fahrzeuglampen bei Nacht festgehalten werden, so das die Fahrstrecke im Bild erkennbar wird. Je nach Ergebnis muss mehrere Sekunden bis Minuten belichtet werden.
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Es ist auch Möglich den Verlauf der Sterne festzuhalten. Bei solchen Motiven muss über mehrere Minuten bis Stunden belichtet werden.
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Oder die Sterne und die Milchstrasse selbst können fotografiert werden. Die Belichtungszeit ergibt sich bei APS-C Sensoren bei der Rechnung 300 geteilt durch die Brennweite. Bei Vollformat muss 500 durch die Brennweite geteilt werden. Das Ergebnis in Sekunden ist die Belichtungszeit, so dass die Sterne als Punkte abgebildet werden.
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Sich bewegendes Wasser kann zu einer glatten Oberfläche werden. Am Tag wird ein Graufilter (ND-Filter) benötigt.
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Wasserfälle werden zu einem sanften Schleier. Je nach Lichtsituation kann die Belichtung auch zwei Minuten betragen. Bei Wasser reicht jedoch meistens eine Belichtungszeit zwischen 5 bis 10 Sekunden. Dieses Foto wurde etwa 1,5 Minuten belichtet.
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Langzeitbelichtungen sind es ebenfalls notwendig bei der Fotografie von Gewittern. Je nach Tageszeit und Gewitterintensität sind die Belichtungszeiten unterschiedlich. Sobald der Blitz erschienen ist, wird der Verschluss geschlossen.
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Feuerwerk. Abhängig von der Anzahl und dem Ziel ob Striche erkennbar sind wird bis 5 Sekunden (es geht auch länger) belichtet.
Feuerwerk





In der Blauen Stunde, ist es davon abhängig was Ihr erreichen wollt. Bei Fahrspuren von Lichtern kann auch länger belichtet werden, dann müsst Ihr allerdings abblenden, was kein Problem sein sollte, da es sich hier meist um Landschaftsaufnahmen handelt, die eh durch die Bank weg scharf sind.
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Städte bei Nacht. Auch hier ist es abhängig vom gewünschten Endergebnis.
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und Lightpaintings. Es wird solange belichtet, wie es erforderlich ist um das Painting zu erstellen.
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Soll ein touristisch stark frequentierter Ort leergefegt werden, dann ist der Einsatz der Langzeitbelichtung sinnvoll, da durch die Bewegung der Personen und des fixen Ortes, die Personen einfach verschwinden. Dies gilt natürlich nur für sich bewegende Objekte.
— Foto folgt —
Mittels Langzeitbelichtungen kann sehr viel gemacht werden und sie bietet immer sehr viel Spielraum für Neues und Aussergewöhnliches.
 
 
 

Es ist wichtig, dass im RAW-Format fotografiert wird, denn so kann wesentlich mehr mit dem Foto im Nachhinein gemacht werden.
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Viel Spaß beim Fotografieren. ;o)

 


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