Die Makrofotografie ist ein ganz besonderes Thema, denn sie macht Strukturen und Lebewesen sichtbar, die mit dem bloßen Auge kaum bis gar nicht zu erkennen sind.
Insekten wirken gigantisch und kleine Strukturen wie Landschaften. Um diese Dinge sichtbar zu machen braucht es verschiedenes Zubehör für die Kamera.
Ein Makro-Objektiv ist ein guter Anfang, meist aber auch ein recht kostspieliger. Gute Objektive, wie das 90 mm Tamron oder das 105 mm Sigma, beginnen bei 400 Euro aufwärts. Doch wenn die Makrofotografie zum Steckenpferd wird, sollte dies eine lohnenswerte Investition sein. Solche Objektive bieten einen Abbildungsmaßstab von 1:1, was bedeutet, dass das fotografierte Objekt, gemessen am Abstand zum Bildsensor, stets 1:1 abgelichtet wird. Die Größe des abgebildeten Objekts hängt also davon ab, wie nah man diesem kommt. Je näher umso größer ist es auf dem fertigen Foto. Allerdings immer im Maßstab 1:1.
Wie muss man sich das vorstellen?
Angenommen der Bildsensor hat eine Breite von von 30 mm und Ihr wollt einen Käfer mit der Länge von 30 mm abbilden. Dann wird es in der Regel so sein, dass die Naheinstellungsgrenze so gelegt ist, dass der Brennpunkt genau in der Mitte zwischen dem abzubildenden Objekt und dem Bildsensor liegt. Liegt die Naheinstellungsgrenze z.B. bei 30 cm, so befindet sich der Brennpunkt bei 15 cm.
Will man nun einen größeren Maßstab erreichen muss man diese Abstände variieren.
Dies erreicht man durch den Einsatz von Zwischenringen oder Nahlinsen.
Die Zwischenringe verlängern den Abstand zwischen zwischen Brennpunkt und Bildsensor, das abgebildete Bild ist dadurch größer und somit ist der Abbildungsmaßstab größer. Beim Einsatz einer Nahlinse ist dies umgekehrt. Hier tritt eine Vergrößerung wie bei einer Lupe auf, welche sich zwischen dem Brennpunkt und dem Objekt befindet.
Beim Einsatz von Zwischenringen kommt es zu einem gewissen Lichtverlust. Die Lichtstärke nimmt mit dem Abstand zur Lichtquelle ab. Ihr kennt es von z.B. Taschenlampen, je weiter der Lichtkegel entfernt ist umso weniger Licht befindet sich in dieser Fläche. Genau so ist dies mit den Zwischenringen. Da es sich hier um geringe Distanzveränderungen handelt ist der Effekt vernachlässigbar. Jedoch muss ist die Abbildungsleistung hier von verwendeten Objektiv abhängig.
Anders sieht es mit Nahlinsen aus, also den Lupen zum Anschrauben. Die Qualität ist hier weniger vom Objektiv abhängig, also von der Nahlinse selbst.
Gewöhnliche Nahlinsen, also plan-konkave Linsen, dass sind Linsen, welche auf der einen Seite glatt und auf der aneren nach aussen gewölbt sind. Diese Linsen haben in der Regel eine starke Vergrößerung in der Bildmitte, nach außen jedoch eine starke Verzeichnung. Hier kommt es sehr auf die Qualität der Linsen an.
Hier ist das Scharfstellen häufig sehr schwierig. Auch die erhöhte chromatische Aberation sollte nicht vernachlässigt werden.
Es gibt jedoch auch Linsen, die dies besser können. Sogenannte Achromaten bestehen aus einer Gruppe von Linsen, die die Bildfehler der einzelnen Linse ausgleichen. Es handelt sich dabei also um eine richtige Optik, welche zusätzlich an das eigentliche Objektiv angebracht wird. Dieser Achromat besteht meist aus einer bi-konvexen und einer plankonkaven Linsen. Dadurch wird das Licht weitesgehend geradlinieg in das Objektiv geleitet, so dass das Endergebnis wenige bis keine Bildfehler aufweist. Die Qualität einer solchen Linse kann je nach Güte sehr zu Buche schlagen und beginnt bei Preisen ab 80 Euro aufwärts.
Will man jedoch Abbildungsmaßstäbe größer 1:1 erreichen, so muss eben weiter investiert werden.
Eine Kombination aus Zwischenringen und Nahlinsen ist möglich, so können sehr größe Abbildungsmaßstäbe erreicht werden.
Eine Alternative zu Zwischenringen ist ein sogenannten Balgengerät, mit diesem ist es möglich den Abstand zwischen Kamera und Objektiv noch zu steigern. Vor Allem ist es möglich, durch zusammen- oder auseinanderziehen des Balgens, den Abstand schnell und flexibel den Bedingungen anzupassen.
Die Makrofotografie ist ein sehr faszinierendes Thema, welche unerschöpflicher kaum sein kann. Wie jedes Genre in der Fotografie, kann man sich hier also richtig hineinsteigern und fantastische Fotos und Erlebnisse einfangen.