Servus,
mittlerweile scheint es wirklich ein Trend zu sein, dass man sich gegenseitig belügt. Nur damit niemand auf den Gedanken kommen könnte, dass man etwas falsch gemacht hat. Und wehe dem jemand äussert etwas, dass von anderen weitergetratscht wird. Statt sich Gedanken zu machen, was man aus solchen Aussagen machen kann, ist man angefressen und rennt nur noch wie beleidigt durch die Landschaft.
Ich kann Euch sagen, dass ist nicht leicht mit dieser sich mittlerweile festsetzenden Mentalität klarzukommen. Kritik oder ein blosser Gedanke, der dafür sorgen soll, dass sich ein System weiterentwickelt, ist schon der totale Super-GAU.
Ideen ins Lächerliche zu ziehen ist immer leichter, als neue Wege zu gehen oder doch mal mit anzupacken.
Wenn ich von meiner Person ausgehe, dann entwickle ich mich nur weiter, wenn ich mir über mein Handeln und meine Methoden Gedanken mache. Ich mache mir jedoch wirklich erst Gedanken darüber ob es richtig oder verbesserungswürdig ist, wenn aus irgendeiner Richtung Kritik geäussert wird. Weil zuvor habe ich schliesslich eine Idee bzw. ein Ziel, dass ich erreichen möchte. Die Steine, die mir im Weg sind, finden sich in Form von Personen, Methoden und Fähigkeiten wieder. Entweder der Stein ist unüberwindbar, weil man es nicht weiss wie es geht oder man hat halt keinen Bock, diesen Stein zu meistern. Toll!
Das gibt es in jeder Lebenssituation, egal ob im Berufsleben, Sport, der Kunst oder der Fotografie.
Allerdings sollte man dabei bedenken, dass man sich nicht unbedingt von der Kritik all zu sehr steuern lassen sollte. Dies gilt vor Allem dann, wenn man ein bestimmtes Ziel oder eine eigene Herangehensweise hat. Sagen wir mal, die fotografischen Vorlieben sind alle Fotos in blau Tönen zu veröffentlichen. Mit Sicherheit wird es hunderte, wenn nicht tausende Personen geben, die die Idee schrecklich finden. Nun ist es so, dass es genauso viele Menschen gibt die dann auch direkt aufgeben sobald eine negative Aussage aufkommt. Und genau das ist der Fehler.
Dies soll jetzt jedoch nicht bedeuten, dass jeder Fehler pauschal eine eigene Methode ist und somit weiter durchgezogen werden muss, weil es ja der eigene Stil ist. Was bei persönlichen Projekten nicht in Ordung ist, ist bei größeren Unternehmungen wo es auch andere Teilnehmer gibt, nicht angebracht.
Hier gilt es in der Tat, dass Kritik durchaus ernst genommen werden sollte. Zu Mindest über diese sollte gesprochen werden und zwar in der Art, dass man diese hinterfragt und daraus einen Entschluss zieht, ob die Kritik nicht durchaus berechtigt ist. Eine Änderung an der bemängelten Vorgehensweise kann nämlich durchaus eine deutliche Verbesserung hervorrufen, und zwar für alle Beteiligten.
Gerade wenn sich eine Person oder ein Projekt am Anfang der Entwicklungsphase befindet, wird Kritik öfter aufkommen, als zu einem späteren Zeitpunkt. Schliesslich muss sich alles erst einmal alles entwickeln und etablieren. Es wird nie der Fall sein, dass etwas von Anfang an zu 100% laufen wird. Auch wenn ein Konzept an anderer Stelle perfekt funktioniert. Es gibt bei jedem Projekt schliesslich andere Faktoren und Köpfe, die eine Rolle spielen.
Ab wann ist der Kampf verloren bzw. ist er wirklich verloren?
Diese Frage sollte sich eigentlich nicht stellen. Immer wieder stelle ich fest, dass im wahren Leben eine physikalische Regel gilt, die wir in der Schule in den ersten Physikstunden lernen.
„Actio gleich Reactio“
Es gibt früher oder später, meistens früher, immer eine Reaktion auf einen bestimmten Auslöser, der wiederum zu einem weiteren Prozess führt. Dies bezeichnet man dann so nett als ausgleichende Gerechtigkeit. Was auch kurz mit dem Wort Ironie beschrieben werden kann. Dies ist nicht böse gemeint, sondern soll eher eine Art Motivation zur Verbesserung darstellen. Kritik ist sinnvoll und notwendig damit sich ein System weiterentwickeln kann. Ein System aus Ja-Sagern scheitert immer. Ein kollektives System, dass aus mehreren unbeeinflussten Köpfen besteht kann auf bestimmte Situationen besser reagieren.
Bezogen auf eine einzelne Person mit einem bestimmten Interesse, besteht die Möglichkeit der Weiterentwicklung daraus, für sich aus Kritik das herauszulesen oder -hören, was man eventuell bereits selbst an sich bezweifelt hat. Bei Punkten, von welchen man überzeugt ist, dass es der eigene Stil ist, sollte Kritik an und für sich abprallen.
Wenn man jedoch immer wieder, trotz vorhandener Mängel, gelobt wird, kann man für sich nichts gewinnen und wird früher oder später scheitern. Ausser, dass System besteht immer mehr und mehr aus Ja-Sagern, die keinen eigenen Willen mehr haben.
„Lebe jetzt, nicht später!“ ist mein Lebensmotto. Ich habe eine gewisse Bildung absolviert, auf dieses Wissen kann ich zurückgreifen. Ich kenne sehr viele, die das belächeln und meinen ganz schlau zu sein, das ständig ins Lächerliche zu ziehen. Dabei bleiben sie geistig auf der gleichen Stelle stehen. Ich möchte mein Studium nun nicht hochloben, es ist schlicht ein weiterer Schritt gewesen, der mich dazu gemacht hat, was ich jetzt bin. Sicherlich auch mit unzähliger Kritik, sei es in Form von gemachten Fehlern, Herausforderungen oder Prüfungen. Es gab jedoch auch ausreichend Bestätigungen, egal ob die Freude nach einer bestandenen Prüfung oder wenn man gemerkt hat, dass Freunde und Kollegen sich für etwas bedankten oder begeisterten.
Welches Fazit sollte man also aus dem Geschriebenen für sich ziehen?
- Wenn man sich am Anfang von etwas befindet, dann sollte man sich zuvor ein Hauptziel definieren.
- Viele Wege führen nach Rom (zum Hauptziel), auch Umwege. Wie viele das sein werden ist von vielen Faktoren abhängig
- Talent
- Freundes- & Bekanntenkreis
- Mut
- Selbstbewusstsein
- Selbsteinschätzung
- Kritikfähigkeit
- Die Kritikfähigkeit bewirkt, dass man sich über sein Handeln Gedanken macht.
- Eine gute Selbsteinschätzung führt verbunden mit einem starken Selbstbewusstsein zum Mut auf sein Talent zu vertrauen
- Der Freunde- & Bekanntenkreis ist ebenfalls entscheidend. Dauernörgler und Neider sollten daher gekonnt umgangen werden.
- Kritik sind Steine auf dem Weg nach Rom, die es gilt entweder mitzunehmen, um die Grundmauer zu stärken, oder zum Lernen wie man diese Umgehen kann.
- Ein System bestimmt durch Einzelne oder Unterdrückung scheitert eher früher als später
Wenn Euch der Beitrag gefallen hat, Ihr noch Fragen habe oder einfach etwas äussern wollt, dann nur zu!
Gruß
Bernd